Tanja Dusy – thālī Das Indien-Kochbuch

1. Eckdaten

Titel: thālī – Das Indien-Kochbuch

Autorin: Tanja Dusy

Verlag: Edition Michael Fischer / EMF Verlag

Erscheinungsjahr: 2019

2. Inhalt und Konzept

• Beschreibung des Konzepts: 
Einmal Indien, bitte – auf einem Teller! So könnte eine passende Kurzbeschreibung des Konzeptes lauten. Ich liebe Bücher, die mehr tun, als nur Rezepte aufzuzählen – Bücher, die Geschichten erzählen, Neugier wecken und mich beim Lesen genauso begeistern wie später beim Kochen. Tanja Dusys „Thali“ ist genau so ein Buch. Allein schon dieses Cover! 🤩  Und beim ersten Durchblättern war ich begeistert von der Fülle an Farben, Aromen und Ideen. Das Konzept ist ebenso einfach wie charmant: thālīs, traditionelle indische Platten, auf denen mehrere kleine Gerichte kombiniert werden – ausgewogen, abwechslungsreich, mit ganz viel Liebe zum Detail.

In ihrer Einleitung schreibt Dusy sehr offen darüber, wie schwer es ihr gefallen ist, aus der unglaublichen Vielfalt indischer Küche eine Auswahl zu treffen. Ihre Lösung? Eine ganz persönliche Zusammenstellung: Klassiker, die vielen vertraut sein dürften, kombiniert mit Gerichten, die hierzulande noch weitgehend unbekannt sind. Das Ergebnis: 100 Rezepte aus verschiedenen Regionen Indiens – ohne den Anspruch, die komplette kulinarische Landkarte des Subkontinents abzudecken. Und das ist auch gut so. Statt alles zu wollen, konzentriert sich das Buch auf das Wesentliche: Genuss, Vielfalt und Machbarkeit.

Jedes thālī steht unter einem bestimmten Motto – sei es regional, saisonal oder thematisch. So bekommt jedes Kapitel seinen eigenen Charakter und macht Lust aufs Ausprobieren. Besonders sympathisch finde ich, dass die Rezepte so konzipiert sind, dass sie auch im Alltag funktionieren: Die Zutaten sind gut erhältlich, z.T. mit heimischen Gemüsen variiert und die Zubereitung klar beschrieben und nicht unnötig kompliziert.

Was mich besonders freut: Die vegetarischen Gerichte überwiegen – nicht aus einem aktuellen Trend heraus, sondern weil es zur indischen Küchentradition einfach dazugehört. Wer mag, kann natürlich auch Fleisch- und Fischgerichte finden, aber im Zentrum steht die Vielfalt pflanzlicher Aromen und Texturen. Und das lässt sich wunderbar frei kombinieren: einfach die Lieblingsgerichte auswählen und ein eigenes thālī zusammenstellen.

Für mich ist dieses Buch ein kulinarischer Kurztrip nach Indien – inspirierend, alltagstauglich und mit ganz viel Herz gemacht. Wer Freude an Gewürzen, neuen Geschmackserlebnissen und einem liebevoll gestalteten Kochbuch hat, wird hier definitiv fündig.

• Besonderheiten des Buches: Die Rezepte sind so angepasst, dass die Zutaten in der Regel im guten Supermarkt erhältlich sind, für wenige muss man dann doch den Asiamarkt aufsuchen oder online bestellen. Dafür wurde bewusst in Kauf genommen, dass die ein oder andere typisch indische Zutat, wie z.B. Kokum, bewusst weggelassen wurde und der Gebrauch von Chili-Schärfe dem Leser mit „Von-Bis-Angaben“ selbst überlassen wird. Gut gefällt die Auswahl der Gemüse, die an die an die hier regional verfügbaren Sorten angepasst wurden (S. 14). Auch etwas Cross-over mit „New-Style-Thalis“ ist dabei (s.u.). Insgesamt wird die indische Küche damit für jeden zugänglich – durch die Breite der Rezepte wird jede*r fündig werden. Zudem gibt die Autorin Hinweise zu landestypischen Zusammenstellungen von Speisen, wenn man für Gäste kocht. 

• Struktur des Buches: Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die jeweils unterschiedliche Thali-Zusammenstellungen für verschiedene Anlässe präsentieren. Zusätzlich gibt es Grundrezepte für Basics wie Naan, Basmatireis, Paneer und Chapati. Vorab erklärt Dusy, was ein Thali ausmacht und erläutert ihren Ansatz in diesem Buch dazu. Sie ermutigt dazu, sich an die indische Kochkunst heranzutrauen und sich auszuprobieren, besonders im Umgang mit Gewürzen und ihrer Zubereitung, die Zeit und Achtsamkeit erfordert, so Dusy (S. 12) und bei deren Verwendung besonders die gewählte Hitze beim Kochen eine große Rolle spielt (S. 13). Hier gibt sie auch Hinweise, welche Schritte man beim Kochen nicht abkürzen sollte, weil im Zweifelsfall der Geschmack darunter leidet. Sie erklärt hier sehr einfach und motivierend die Schritte der Zubereitung von indischen Gewürzmischungen (Masalas) und Gewürzpasten und man sollte diese beiden Seiten deshalb nicht überschlagen. 

Es folgt der Rezeptteil, der thematisch bzw. auch nach Regionen geordnet und in 10 Kapitel gegliedert ist. 

1. Brinner-Thali
Frühstück spielt in Indien keine große Rolle im westeuropäischen Sinn – es ist eine von drei Mahlzeiten, die allesamt ähnlich sind. Deswegen gibt es auch zur ersten Mahlzeit des Tages Currys und Gemüsekuchen oder -fladen, die u.a. auch aus Sauerteig hergestellt werden. Da alles für unseren Geschmack eher zu üppig und herzhaft sind, empfiehlt Dusy die Zubereitung als Brinner – als Breakfast Dinner, also eher am Abend serviert. Da die Gerichte zum Teil auch aufwändiger in der Zubereitung sind, ist das auch praktischer und eignet sich gut für Gäste. Hier finden sich Rezepte für Uttapam, Kichererbsenpfannkuchen, Chutneys, indischen Grießbrei und indische Rühreier.

2. Wohliges Winter-Thali
Dusy bekennt, dass sie am liebsten im Winter indisch kocht, weil indisches Essen mit seinen wärmenden Gewürzen für sie echtes „Comfort Food“ sei und Chili schön einheize. Die Gerichte mit Hülsenfrüchten, wie die Dals und die vielen Gemüsegerichte sorgen für ein wohliges und sättigendes Gefühl im Magen. Rogan Josh (Rotes Kaschmir-Lamm-Curry), Kidneybohnen Curry, Kichererbsenkuchen, Aloo Gobi (Kartoffel-Blumenkohl-Curry), Bengalisches Mangold-Bhaja, Palak Paneer (Spinat mit Paneer), Chana Dal (Kichererbsen-Curry), Rote Bete-Pachadi, Erdnuss-Krokant und ein Rezept für Masala Chai, den indischen Gewürztee findet sich hier. Ein bunter Wintersalat mit Weißkohl, Möhren und Roter Bete sowie Topinambur-Podimas und Steckrüben-Masala integrieren zudem heimische Wintergemüse in die Rezepte, was eine echte Bereicherung ist. 

3. Summertime-Barbecue-Thali
In Indien herrschen ganzjährig wesentlich höhere Temperaturen als bei uns und entsprechend gibt es viele „kühlende“ und erfrischende Speisen, von denen ein Auswahl in diesem Kapitel versammelt ist. Rezepte für Mango-Lassi, Zitronenreis, Bhajis (Frittierte Gemüsekrapfen), Hähnchen-Tikka-Spieße, Auberginenpüree, Spargel mit Kokosnuss, diverse Raitas und Salate (Möhrensalat mit Erdnüssen, Tomaten-Gurken-Salat) finden sich dort. 

4. Goa-Beach-Thali 
Die Küche von Goa ist portugiesisch von den Zutaten und der Küche her beeinflusst, denn die Seefahrer brachten u.a. Chilis aus Südamerika nach Indien und natürlich ihre Art zu kochen. Vindaloo, der „Goan Signature Dish“ (S. 70) stammt vom portugiesischen Gericht „carne em vinha de alhos“ ab – einem deftigen portugiesischen Schweineeintopf mit viel Knoblauch und Weißwein. Die Küche ist  in Goa häufig sehr scharf, untypisch für Indien durch Schweinefleisch und ansonsten vor allem durch den Geschmack von Kokos, Curryblättern, Senfsaat und Bockshornkleesamen sowie Jaggeryzucker geprägt. Hier findet man neben dem Schweinefleisch-Vindaloo-Rezept noch Fischgerichte (Garnelen-Curry, Gebratene Tintenfische, Schwertfisch in scharfer Grießpanade), Rezepte für Kokosreis, süßes Mango-Chutney, scharfe Auberginen, Kürbis mit Kokosnuss und ein Cashew-Paprika-Curry.

5. Punjabi-Tandoori-Thali
Vorab erläutert die Autorin, dass die meisten Gerichte auf den Speisekarten indischer Restaurant aus der Punjab stammen, wo sich die besondere Zubereitungsart aus in den Boden gemauerten Tontöpfen entwickelt hat. Die unterschiedlichen indischen Brotsorten gehören dort zu jedem Essen, ebenso wie das Schmoren in reichlich Ghee. Dementsprechend finden sich Rezepte für Tandoori Chicken Tikka, Chicken Tikka Masala, Scharfe Kichererbsen mit Ballonbrot, Grünes Wintergemüse, Maisbrot-Fladen, Aloo Jeera (Kreuzkümmel-Bratkartoffeln), Pilz-Erbsen-Gemüse, Okra-Masala, Dal Makhani (Sahne-Butter-Linsen) und Punjabi Backfisch.

6. Gujarati-Veggie-Thali
„No onions, no garlic“ („Keine Zwiebeln, kein Knoblauch“) lautet nach der Einleitung in das Kapitel, dass sich der Region Gujarati widmet, der kulinarische Wahlspruch der Einwohner dort. Nach ayurvedischer Lehre gelten Wurzelgemüse als Aggressivität fördernd und werden gemieden. Die überwiegend vegetarisch lebende Bevölkerung verwendet statt dessen gerne Asafoetida als Gewürz und Jaggery (Palmzucker). Dieses Kapitel enthält Rezepte für Kadhi (Mildes Joghurt-Curry), Gujarati Erdnuss-Dal, gebratene Kohlklößchen, Weißkohlgemüse mit Kartoffeln, Grünes Bohnengemüse, cremiges Maisgemüse, Handvo (Linsen-Reiskuchen mit Gemüse), Sambharo (Warmer Kohlsalat), Magaj Ladoo (Kichererbsen-Konfekt).

7. New-Style-Thali
In diesem Kapitel werden indische Klassiker mit Zubereitungsideen aus aller Welt gemischt. Heraus kommen dabei interessante Kombinationen wie Masala-Pilz-Crostini, Indian Style Hummus, Edamame-Chaat, Pulled Chicken-Kathi-Rolls, Gerösteter Blumenkohl mit Mandelsauce, Spargel-Mango-Salat, Hasselback-Tandoori-Kürbis, Auberginen mit Hackfleisch und Joghurt oder Sindhi-Smashed-Potatoes mit Avocado-Raita.  

8. Edles Mughlai-Thali
Bevor die Briten Indien als Kolonie besetzt haben, regierten über drei Jahrhunderte bereits andere Fremdherrscher das Land und haben auch ihre Einflüsse in der Küche hinterlassen. Die Speisen, die die Moguln aus Zentralasien (vor allem aus Persien und Afghanistan) mitgebracht haben, prägen bis heute besonders die Küche Nordindiens. Sie ist eher üppig und aufwändig, Biryanireis spielt eine wichtige Rolle, Raita gehört dazu und auch Nüsse, Trockenfrüchte, Safran und Duftessenzen wie Rosenwasser. Die Rezepte des Kapitels bilden diesen Reichtum gut ab: Gemüse in würziger Sahnesauce, Paneer tikka zafrani (Frischkäse in Safran-Tomaten-Sauce), Lamm-Biryani, Galouti Kebab (Butterzarte Frikadellen), Auberginen in Nusstunke, Möhrenhalva, Tadka Dal (Würzige Linsen).

9. Leichtes Südindien-Thali
Den Gegenentwurf zur nordindischen Küche bietet die südindische: Vorwiegend vegetarisch, leichter und mit weniger dominanten Gewürzen. Kokos und Currybaumblätter prägen hier geschmacklich besonders. Linsen sind unverzichtbarer Bestandteil eines südindischen Thalis. Um die ganze Breite abzubilden finden sich hier folgende Rezepte: Malabar Paratha (Weizenfladen), Madras-Fisch-Curry, Eier-Kartoffel-Curry, Kerala-Chicken-Curry, Kokos-Chutney, Masala Vada (Knusprige Linsenkroketten), Aloo Bonda (Knusprige Kartoffelbällchen), Sprossen-Möhren-Salat, Thoran (Kokos-Kohl), Avial (Mildes Kokos-Gemüse-Curry).

10. Streetfood-Thali
Das letzte Kapitel widmet sich den Zwischenmahlzeiten, die in Indien gerne unterwegs eingenommen werden und „Tiffins“ heißen. Die Bandbreite reicht von frittierten Kleinigkeiten, wie frittierten Nusshappen oder Chips, bis hin zu kleinen Gerichten, die man schnell auf der Hand essen kann. Dazu wird häufig Chutney gereicht. Hier finden sich Rezepte für Aloo Tikki (Knusprige Kartoffelplätzchen), Pav bhaji (Brötchen mit Gemüsepüree), Papdi, Bhel Puri, Tamarinden-Chutney und Dahi Vada (Linsenbällchen in Joghurt).

3. Zielgruppe

Das Kochbuch richtet sich an Liebhaber der indischen Küche, sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene, die die Vielfalt Indiens auf ihren Tisch bringen möchten. Durch die Anpassung der Zutaten ist es besonders für europäische Hobbyköche geeignet, die authentische indische Gerichte mit leicht erhältlichen Zutaten zubereiten wollen und bietet dadurch auch für Liebhaber*innen der indischen Küche, die schon einige Kochbücher zum Land besitzen, neue Inspiration. 

4. Rezepte und Vielfalt

• Anzahl der Rezepte: Das Buch enthält 100 Rezepte. 

• Vielfalt der Gerichte: Die Rezepte decken eine breite Palette der indischen Küche ab, von Streetfood über Tandoori-Gerichte bis hin zu Currys, Dals und Chutneys. Die Zusammenstellung der Thalis bietet eine bunte Mischung verschiedener Geschmacksrichtungen.

• Originalität und Kreativität: Die Autorin hat ihre liebsten Rezepte ausgewählt und dabei einzelne Zutaten an den europäischen Gaumen angepasst und die Rezepte mit heimischen Gemüsesorten bereichert. Durch das Kapitel „New-Style-Thali“ findet auch die Cross-Over-Küche Eingang in das Buch und verknüpft europäische Gerichte mit indischen Einflüssen. 

5. Schwierigkeitsgrad

Die Rezepte sind so gestaltet, dass sie leicht nachzukochen sind. Die Erklärungen helfen dabei, sich von starren Minutenangaben in Rezepten zu lösen und sich auf Schmecken, Hören, Riechen und Sehen zu konzentrieren (S. 12). Dies macht das Buch sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Köche geeignet.

6. Fotografie und Design

• Bildqualität: Das Buch besticht durch eine farbenfrohe und hochwertige Fotografie, die die Gerichte ansprechend in Szene setzt und Eindrücke aus dem Land vermittelt. Die Food-Fotografie von Maria Panzer zeigt die Gerichte und Platten von oben auf schwarzem Hintergrund, so dass die Gerichte besonders leuchtend hervortreten und oft durch verwendete Zutaten ergänzt sind, was lebendig und authentisch wirkt. Die Fotos, die Land und Leute in Indien präsentieren kommen aus gängigen Bild-Datenbanken sind aber sehr gut zum jeweiligen Thema passend ausgewählt, hochwertig und passen perfekt. 

• Layout und Gestaltung: Die Gestaltung ist rund und gelungen, mit einem durchgängig stimmigen Design, das zum Durchblättern und Nachkochen einlädt. Auch die Rezeptseiten enthalten farbige Akzente mit typisch indischen Mustern. Die farbenfrohe Gesamt-Optik und die ansprechende Präsentation der Thalis zeugen von Kreativität und Liebe zum Detail.

• Nutzung der Bilder: Die Bilder unterstützen die Rezepte und geben einen klaren Eindruck davon, wie die fertigen Gerichte aussehen sollten, was besonders hilfreich für das Nachkochen ist.

7. Sprache und Anleitungen

Die Anleitungen sind klar und verständlich formuliert und fehlerfrei.  Die Erklärungen ermutigen dazu, sich auf die eigenen Sinne zu verlassen und bieten hilfreiche Tipps für die Zubereitung. Die Einleitungen erweitern nicht nur den Horizont in Bezug auf die indische Küche und Esskultur, sondern vermitteln auch noch leicht verständlich Hinweise zur Umsetzung bestimmter Kochtechniken am heimischen Herd. 

8. Besonderheiten

Eine besondere Stärke des Buches liegt in der Anpassung der Rezepte an europäische Zutaten, wodurch die Gerichte leichter nachzukochen sind. Zudem bietet die Zusammenstellung der Thalis und die kurze, aber prägnante, Einführung zu jedem Kapiteleine authentische Erfahrung der indischen Esskultur. Das Register ist vorbildlich nach verwendeten Zutaten und nach Gericht-Titeln geordnet. Man findet also sofort, was man sucht. 

9. Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis des Buches: Das Buch kostet 30,00 Euro.

Angesichts der hochwertigen und ansprechenden Aufmachung, der Vielzahl an Rezepten und den detaillierten Anleitungen bietet das Buch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

10. Gesamteindruck und Empfehlung

„Thali – Das Indien-Kochbuch“ ist weit mehr als ein einfaches Kochbuch – es ist eine Einladung zu einer kulinarischen Entdeckungsreise quer durch Indien, liebevoll kuratiert und dabei absolut alltagstauglich. Tanja Dusy gelingt es, mit persönlichem Blick und klarem Konzept eine bunte Auswahl an Rezepten zusammenzustellen, die Lust auf’s Nachkochen macht – egal, ob man sich zum ersten Mal an indische Gewürze heranwagt oder bereits ein Gewürzregal voller Masalas sein Eigen nennt.

Besonders beeindruckt hat mich die gelungene Balance aus Authentizität und Zugänglichkeit: Die Gerichte sind an europäische Zutaten angepasst, ohne ihren indischen Charakter zu verlieren. Die thālīs folgen spannenden Motti, reichen von traditionell bis kreativ und lassen sich ganz nach eigenem Gusto zusammenstellen. Ob Streetfood oder festliches Mughlai-Menü, Veggie-Klassiker oder Cross-over – hier wird jeder fündig.

Die klare Sprache, die stimmige Gestaltung, die wunderschöne Foodfotografie und die wertvollen Tipps zum Kochen mit Gewürzen machen das Buch zu einem echten Allrounder: informativ, inspirierend, wunderschön gemacht.

Mein Tipp: Wer auf der Suche nach einem Kochbuch ist, das neue Geschmackshorizonte eröffnet, ohne zu überfordern – und dabei auch optisch richtig was hermacht –, wird mit Thali definitiv glücklich. Für mich ein echtes Herzensbuch mit Lieblingsbuch-Potenzial!

11. Bewertung
Gesamtbewertung: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

•Bewertung nach Kategorien:

•Inhalt und Konzept: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

• Zielgruppe: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

• Rezepte und Vielfalt: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

• Schwierigkeitsgrad: 🥄 🥄🥄🥄

• Fotografie und Design: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

• Sprache und Anleitungen: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

• Besonderheiten: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

• Preis-Leistungs-Verhältnis: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄

12. Nachgekocht: 

Paneer tikka zafrani – Frischkäse in Safran-Tomaten-Sauce (S. 140)
Cashews und Mandeln werden mit heißem Wasser übergossen und dürfen erst einmal ziehen. Dann werden Zwiebeln schön langsam in Ghee angeschmort, bis schließlich Ingwer, Knoblauch, Kardamom, Kreuzkümmel, Koriander, Chili, Kurkuma und Garam masala auch noch kurz mit anrösten dürfen. Danach kommen noch Tomaten dazu, die einkochen dürfen. Das Ganze wird dann in einen Blender umgefüllt, darf erst einmal ein wenig abkühlen, während man Paprika und Paneer nacheinander anbrät. Die abgekühlte Zwiebel-Gewürzmischung wird mit Joghurt und den eingeweichten, abgegossenen Nüssen fein püriert und wieder aufgekocht. Die Paprikastücke kommen in die Sauce, ebenso Safran und alles darf leicht vor sich hinköcheln, bis alle Aromen sich schön verbunden haben. Etwas Sahne dazu geben und dann wird der angebratene Paneer nur noch in der Sauce erwärmt.
Sehr, sehr lecker!

Matar Mushroom – Pilz-Erbsen-Gemüse (S. 96)
Zunächst werden Champignons in Ghee angebraten und dann beiseite gestellt. In der Pfanne dürfen dann langsam Zwiebeln weich dünsten, danach kommen Chili und Ingwer dazu und gewürzt wird mit Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma. Dann kommen Tomaten, Erbsen und etwas Wasser dazu und alles darf gute 20 Minuten köcheln. Danach kommen wieder die Pilze dazu und es wird noch einmal mit Garam masala und getrockneten Bockshornkleeblättern nachgewürzt.
Ein schönes Veggie-Gericht.
Rajma Masala – Kidneybohnen-Curry (S. 38)
Auch eine schöne Alternative zum Chili con oder sin carne. Sehr schön würzig – zu Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch kommen Kardamom, Zimt, Lorbeer, Kreuzkümmel, Koriandersaat, Kurkuma, Chili, Garam masala. Und natürlich die Bohnen und Tomaten. Am Ende kommen noch Butter und getrocknete Bockshornkleeblätter dazu.
Wirklich sehr einfach und sehr gut für die schnelle Feierabendküche – es steht in einer halben Stunde auf dem Tisch.

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