
1. Eckdaten
Titel: Happy – weil diese Rezepte glücklich machen (Originaltitel: „Dinner“)
Autorin: Meera Sodha
Verlag: Dorling Kindersley
Erscheinungsjahr: März 2025 (dt. Ausgabe, engl. 2024 bei Fig Tree UK)
Dieses Buch war schon im Jahr 2024 ein LeseLust&Löffel-Liebling des Jahres, weil ich die englische Ausgabe bewertet habe. 2025 ist die deutsche erschienen und hat verdient beim Deutschen Kochbuchpreis in der Rubrik „International“ GOLD gewonnen. Ich durfte in der Kategorie ebenfalls bewerten, mein Urteil über das Buch (dem ich 9,5 von 10 Punkten gegeben habe):
„Happy – Weil diese Rezepte glücklich machen“ von Meera Sodha verbindet emotionale Tiefe mit handwerklicher Präzision. Ihre vegetarische, oft vegane Küche vereint indische Wurzeln, britische Alltagstauglichkeit und internationale Leichtigkeit. Drei Inhaltsverzeichnisse – nach Zutaten, Jahreszeiten und Zubereitungsarten – machen das Buch zu einem außergewöhnlich funktionalen Begleiter.
Gestaltung und Fotografie spiegeln die Haltung wider: ruhig, klar, authentisch. Sodhas Ton ist nahbar, präzise und ermutigend, ihre Rezepte sind zuverlässig und intuitiv. „Happy“ zeigt, wie Kochen zu Achtsamkeit und Lebensfreude führen kann – ein kluges, empathisches und inspirierendes Buch, das Maßstäbe in seiner Kategorie setzt.
Hier geht es nun tiefer ins Detail:
2. Inhalt und Konzept
- Beschreibung des Konzepts:
Schon beim Aufschlagen dieses Buches spürt man: Hier geht es nicht nur ums Essen. Es geht ums Ankommen. Um Wärme. Und ganz besonders um Heilung.
Die englische Originalausgabe trägt den schlichten Titel „Dinner“, was für britische Verhältnisse genau das meint: die Mahlzeit, bei der die Familie zusammenkommt, sich austauscht und vielleicht – ganz nebenbei – ein Stück näher zusammenrückt. In der deutschen Übersetzung heißt das Buch „Happy – Weil diese Rezepte glücklich machen“, was den Fokus etwas verschiebt: Weg vom Zeitpunkt des Essens, hin zu seinem emotionalen Echo. Und ganz ehrlich? Beides passt. Nur eben auf unterschiedliche Weise.Meera Sodha, die ich schon lange für ihre kreative, pflanzenbasierte Küche bewundere, erzählt im Vorwort sehr offen von einer tiefen Erschöpfung. Kein Glamour, keine heile Kochbuchwelt – sondern Burnout, Depression und das Gefühl, völlig ausgelaugt zu sein. Als erfolgreiche Kochbuchautorin und Kolumnistin beim Guardian war sie jahrelang im Dauerlauf unterwegs, bis irgendwann nichts mehr ging. Kein Appetit, keine Freude, keine Kraft.
Und dann, ganz langsam, kehrte das Leben zurück. Nicht durch eine große Erkenntnis, sondern durch etwas scheinbar Banales: das Abendessen mit der Familie. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung beschreibt sie sehr eindrucksvoll, wie ihr Mann – erschöpft von seiner eigenen Sorge um sie – sie eines Abends bat, für ihn zu kochen. Nicht als Last, sondern als Bitte um Nähe, als Geste der Liebe. Meera ging in die Küche, schnitt eine Zwiebel, kochte ein einfaches Dal – und atmete zum ersten Mal seit Langem wieder frei. Von da an stand sie jeden Abend am Herd, nicht um ein neues Buch zu schreiben, sondern um sich selbst und ihre Familie zu nähren – im wahrsten Sinne des Wortes. Dieses Buch ist aus genau diesen Momenten entstanden.
Es ist voll mit über 120 vegetarischen und veganen Rezepten – viele davon inspiriert von Meeras indischen Wurzeln und der südostasiatischen Küche, gewürzt mit einer Prise Levante und ganz viel Comfort-Food-Feeling.
- Besonderheiten des Buches:
Wenn ein Kochbuch ein bisschen so aufgebaut ist wie ein gutes Gespräch – offen, durchdacht und auf mehreren Ebenen zugänglich – dann hat es mich schon auf Seite eins. Und „Happy“ ist genau so ein Buch. Es will nicht nur gelesen, sondern gelebt werden. Und dafür hat Meera Sodha sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: gleich drei Inhaltsverzeichnisse, die uns ganz unterschiedlich an die Hand nehmen.
Das erste ist nach Zutaten geordnet, die häufiger Verwendung finden – Gemüseklassiker, wie zum Beispiel Auberginen, Kohl, Pilze, Tomaten Kürbis, Wurzelgemüse oder auch Hülsenfrüchte. Zwischendurch eingestreut: die „Küchenhelfer“ mit kleinen Küchentipps und Basics.
Das zweite Verzeichnis ist wie eine kulinarische Jahreszeitenempfehlung. Es pickt die Gerichte heraus, die besonders gut zur jeweiligen Saison passen – und zwar nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch gedacht. Bärlauch im Frühling? Ja, bitte. Kürbis im Herbst? Unbedingt. So wird das Buch zu einem echten Alltagsbegleiter, der saisonale Küche spielend leicht macht.
Und dann kommt das dritte Inhaltsverzeichnis – und das finde ich besonders praktisch: es ist nach Zubereitungsarten, Zeit und Küchenbedarf geordnet und damit perfekt für alle, die mal wieder auf dem Zahnfleisch nach Hause kommen, aber trotzdem etwas Gutes essen wollen. Unterteilt ist es in Rubriken wie:
- Schnelle Küche
- Aus einem Topf oder einer Pfanne
- Aus dem Backofen
- Curries
- Nudeln & Pasta
- Reisgerichte
- Suppen und Eintöpfe
- Salate
- und ganz charmant: Meeras Favoriten
Gerade die letzten beiden Verzeichnisse machen das Buch so wahnsinnig alltagsfreundlich. Denn sind wir ehrlich – wie oft stehen wir in der Küche und denken: Ich will was Warmes, aber nur eine Pfanne dreckig machen. Oder: Ich hab zehn Minuten, was geht? Dieses Buch kennt diese Gedanken. Und es gibt Antworten. Leckere, unkomplizierte, tröstliche Antworten. In einem kleinen Abschnitt namens „Wie dieses Buch funktioniert“ (S. 12) erklärt Meera selbst, wie sie denkt, wenn sie über Abendessen nachdenkt – und das ist herrlich nachvollziehbar: Ein Blick in den Kühlschrank, ein Gemüse springt ins Auge, und der Gedanke: Was will ich heute essen? Daraus entstehen Currys, Dals, Pasta oder Salate – je nach Bedürfnis. Diese Haltung zieht sich durchs ganze Buch: Es geht nicht um die eine richtige Art zu kochen, sondern ums achtsame Kochen im eigenen Alltag.
Besonders charmant finde ich auch die kleinen Zusätze wie Portionsgrößen-Tipps, Hinweise zur Anpassung für Kinder, eine Zutatenkunde und sogar eine kleine Einkaufshilfe für Vorräte. Das Buch denkt mit – und zwar vom Supermarkt bis zum Esstisch. Und was ich an diesem Buch noch besonders schätze: Es ist kein Hochglanz-Kochstudio-Kochbuch, sondern eine Einladung, es sich selbst gut gehen zu lassen. Ohne Druck. Ohne Perfektion. Einfach Schritt für Schritt – genau wie Meera selbst es getan hat.
- Struktur des Buches:
Im Kapitel „Auftakt“ geht’s weniger darum, ein aufwendiges Drei-Gänge-Menü zu zaubern – sondern eher ums lockere Ankommen am Esstisch. Meera macht gleich klar: Wir haben uns offenbar darauf geeinigt, dass das Abendessen die Hauptbühne ist. Trotzdem spricht nichts dagegen, ein paar kleine Häppchen oder Vorspeisen aufzufahren, besonders wenn Gäste kommen und man die gemeinsame Zeit etwas ausdehnen möchte. Keine Angst: Niemand muss sich dafür in den Wahnsinn kochen.
Statt von Dinnerpartys – die laut Meera immer noch von den Schatten der 80er gequält werden (und ich weiß genau, von welchem Gefühl sie redet!) – spricht sie lieber davon, Freunde „einfach zum Essen“ einzuladen. Ganz entspannt. Und sie erzählt dabei eine wunderbar selbstironische Geschichte: Wie sie sich früher vor lauter Vorbereitungsstress selbst überforderte – Haus putzen, so hygienisch und gründlich wie bei der Zahnpfleger (S. 15), in Schale werfen, zehn Gänge kochen und dabei völlig ins Schwitzen geraten, während die Gäste schon entspannt am Tisch saßen. Bis sie das Licht sah – in Form von Freunden, die das Abendessen easy vorbereitet hatten, ein bisschen Microwellen-Magie inklusive.
Die Botschaft? Locker bleiben.
Vorspeisen dürfen simpel, gerne auch aus dem Tiefkühler sein – Hauptsache, man sitzt mit lieben Menschen am Tisch, hat Spaß und genießt die gemeinsame Zeit. Hier gibt sie Tipps mit einfachen Rezepten aus dem Buch, noch etwas Fertigmayonnaise darauf – und schon ist der Abend perfekt.
Auberginen
Die Diva unter den Gemüsen bekommt ihren großen Auftritt! Ob geröstet in Saté-Sauce, als Ofenstar mit Kichererbsen und Tahini-Joghurt-Topping oder als Kofta in Tomaten-Spinat-Sauce – dieses Kapitel ist ein Fest für alle Auberginenfans. Und wer noch keiner ist, wird es spätestens jetzt.Brokkoli und anderer Kohl
Von wegen langweilig – Kohl kann sowas von sexy sein! Meera zeigt, wie „Brokkoli-Spaghetti mit Zhoug“ (der jemenitischen Kräuterpaste) die Geschmacksknospen auf Trab bringen. Dazu Blumenkohl im Ganzen geröstet aus dem Ofen oder als Röschen mit Tandoori-Gewürzen in einer Koriander-Cashew-Sauce. Alles andere als muffig!Esst euer Grünzeug
Hier wird’s grün, frisch, leicht – aber niemals langweilig. In diesem Kapitel landen Spinat, Mangold, Pak Choi & Co. auf dem Teller, und das richtig stilvoll: etwa als „Pasta mit Cavolo-nero-Miso-Butter“ oder mit Sake aromatisiert und zu Reis, die in Grünem Tee gekocht hat, serviert. Oder „Geschmortes Wintergemüse im Kokos-Sud“, das Wirsing und Grünkohl einmal ganz anders in Szene setzt. Grünzeug deluxe!Eier und Käse
Comfort Food par excellence! Von fluffigen Omeletts mit asiatischer Note über Halloumi-Tacos bis zu gebackenen Eiern mit Tomaten-Chutney ist hier alles dabei, was sättigt, wärmt und tröstet. Besonders empfehlenswert: das „Marmorierte Omelette“ mit Nam Pla, einer Sauce aus richtig scharfer Chili, Fischsauce und Limettensaft – mutig und richtig gut.Pilze und die Zwiebelfamilie
Hier wird’s umami! Champignons, Shiitake, Portobellos, Frühlingszwiebeln, Schalotten – alle versammelt zu einem Feuerwerk der Tiefenwürze. Bärlauch im Curry, Austernpilze als perfekter Fleischersatz, ob am Spieße oder im laotischen Larb, um nur einige Genüsse aus diesem Kapitel zu nennen.Ein Sack voller Hülsenfrüchte
Linsen, Bohnen, Erbsen – Meera bringt sie groß raus. Zum Beispiel als „Mit Käse gratinierte Masala-Bohnen auf Toast“, im „Fenchel-Dill-Dal“ oder in einem „Irakischen Bohneneintopf“, der für sie nach Zuhause schmeckt. Wärmend, nahrhaft, köstlich.Wurzeln, Sprossen und Knollen
Knollig, erdig, überraschend vielseitig. Hier trifft Pastinake auf Gochujang, Sellerie auf Miso und Steckrübe auf Tamarinde. Und das alles nicht rustikal, sondern raffiniert.Kürbis und Freunde
Der Herbst in Rezeptform! Hokkaido, Butternut, Zucchini und ihre Freunde kuscheln sich in Currys, Eintöpfen und gebackenen Gerichten. Als Ganzes oder in Stücken verarbeitet und auch gerne in der Kombination mit Pilzen, wie zum Beispiel als „Japanisches Keema-Curry mit Zucchinipuffern“ oder als „Maze Gohan mit Kürbis-Kastanien-Pickle“.Aus dem Vorrat
Die Schatzkammer für faule Tage oder spontane Einfälle. Hier wird aus Dosentomaten, Tofu, Reis und Miso ein Menü gezaubert – unkompliziert, aber keinesfalls langweilig. Genau das, was man braucht, wenn der Kühlschrank fast leer ist: Rezepte für „Kimchi-Tomaten-Spaghetti“, „Bun Cha mit Soja-Hackbällchen“ oder die „Wodka-Gochujang-Pasta“ finden sich hier.Tomaten und andere Früchte
Fruchtige Frische trifft auf herzhafte Würze – Tomaten, Mango und sogar Ananas finden hier ihren Platz. Süß-sauer, scharf und wunderbar belebend. Ein Kapitel wie ein kleiner Sommerurlaub. Kleine Rezept-Auswahl dazu: „Sommergemüse-Achari“, „Mango-Paneer-Curry“, „Einfaches Tomaten-Dal“ und „Weiße Bohnen mit Rosenharissa und Dill“.Nebensachen
Hier kommen die Beilagen groß raus – Salate und Gemüse, von würzigem „Spargel-Cashew-Thoran“ über einfachen „Knoblauch-Mangold“ bis zu raffinierten Salaten wie „Salt & Vinegar-Kartoffelstift-Salat“ oder „Kimchi-Tofu-Karottensalat“ und sogar einem Kuchen mit Daikon-Rettich. Oft mit wenig Aufwand, aber großer Wirkung.Happy End
Zum Schluss darf geschwelgt werden: „Bubble-Tea-Eiscreme“, „Matais Kokos-Kardamom-Kuchentraum“ oder „Veganer Vanille-Käsekuchen“ lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Auch Schokoholiker*innen kommen auf ihre Kosten. Meera Sodha weiß, was sie brauchen: „Eine große Schüssel Mousse au chocolat“ (übrigens vegan zubereitet mit Seidentofu) oder etwas ausgefallener als „Thai Crispy Roti mit Salzschokolade“ gereicht. Süße Seelentröster, die nicht aufdringlich sind, sondern genau richtig kommen.Extraportionen / Hilfreiche Extras
Hier steckt alles drin, was das Kochen abrundet: Foolproof Rice, selbst gemachte Pickles, schnelle Chutneys, Raitas, Chapatis – kleine Extras mit Wow-Effekt, die man auch kaufen kann, die aber natürlich selbstgemacht noch einmal ganz anders schmecken. Genau das richtige Kapitel für Küchennerds und Feierabend-Veredler*innen.Küchenhelfer – oder: die kleinen Dinge mit großer Wirkung
Zwischen den Rezeptkapiteln tauchen immer wieder die sogenannten „Dinner Essentials“ auf – charmant geschriebene Mini-Essays, in denen Meera Sodha sich ihren liebsten Küchenhelfern widmet. Diese Abschnitte sind nicht nur informativ, sondern auch sehr persönlich und unterhaltsam erzählt – fast wie kleine Küchenplaudereien zwischen den Rezepten. Hier ein Überblick:
Messer
Meeras Liebeserklärung an ihr japanisches Lieblingsmesser, das für sie nicht nur scharf, sondern beinahe magisch ist – so gut liegt es in der Hand. Sie erzählt von der Entdeckung des „richtigen“ Werkzeugs, der Freude am Schneiden und dem Unterschied, den ein gutes Messer im Alltag machen kann. Ergänzt wird das Ganze durch ein Loblied auf ihr Brotmesser und ein quietschpinkes Tomatenmesser. Sympathisch, praktisch, sehr nerdig – auf die beste Art.
Die Pfanne
Hier geht’s um die eine Pfanne, die alles kann. Meera schwört auf ihre Sautépfanne – wegen der höheren, geraden Ränder und des größeren Fassungsvermögens. Praktisch zum Braten, ideal für Currys und wunderbar beim Umrühren. Sie erklärt genau, worauf es bei Material, Größe und Form ankommt und warum ein Deckel nicht nur Dampf zurückhält, sondern Lebenszeit spart. Fazit: Wer gut kochen will, braucht die richtige Pfanne. Mit Deckel! Und ein bisschen Pfannenglück.
Tupperware
Ein herrlicher Ausflug in Meeras Kindheit und ihre indische Familiengeschichte – mit viel Liebe zu alten Plastikdosen und dem ultimativen Geständnis: Am Ende wurde es doch IKEA 365+. Sie erklärt, worauf es bei guten Vorratsdosen ankommt (Deckelkompatibilität! Glas statt Plastik! Stapelbar muss es sein!) und warum sie inzwischen nie wieder Essen einfriert, ohne ein Masking-Tape und einen Marker zur Hand zu haben. Ein wunderbar ehrlicher Blick auf die unscheinbaren Alltagshelden der Küche.
Saucen & Co.
Fünf kleine Gläser, die alles verändern: Meera stellt ihre liebsten Fertigsaucen und Würzpasten vor, ohne die in ihrer Küche gar nichts geht. Mit dabei: Chinesisches Chili-Knoblauch-Öl, japanische Mayonnaise, Sambal Oelek, Kimchi und Mango Chutney. Dazu gibt’s nicht nur Anwendungstipps, sondern auch kleine Liebeserklärungen an die Gläser selbst – inklusive Anekdoten und Kombi-Vorschlägen. Eine Schatzkiste für alle, die gerne unkompliziert auf Geschmacksturbo schalten.
Die Küchengötter
Der vielleicht persönlichste und poetischste Abschnitt: Meera erzählt von den kleinen Hausaltären, mit denen sie in ihrer Familie aufgewachsen ist – von Ganesha, Lakshmi, Annapurna, und dem Brauch, den Göttern Essen zu opfern. Dabei schlägt sie den Bogen zu dem, was in jeder Küche zuhause ist: kleine Talismane, Erinnerungsstücke, Familienrezepte, Kinderbilder am Kühlschrank. Dinge, die nicht „funktional“ sind, aber dafür umso mehr Herz in die Küche bringen. Und das ist vielleicht der wichtigste Helfer von allen.
3. Zielgruppe
„Happy“ ist ein Buch für alle, die mit dem Kochen nicht glänzen, sondern durchatmen wollen. Es richtet sich an Menschen, die sich nach einem langen Tag nicht noch in der Küche beweisen müssen, sondern lieber in eine Schüssel dampfender Nudeln mit Gemüse eintauchen möchten. An alle, die vielleicht gerade ein bisschen ausgepowert sind – körperlich, mental oder emotional – und die sich (oder ihre Liebsten) wieder mit einfach zuzubereitenden Gerichten ein bisschen zurück ins Leben kochen wollen.
Es ist für alle, die mit pflanzlicher Küche flirten – oder sie längst lieben – und neue, alltagstaugliche Ideen suchen, die weder kompliziert noch langweilig sind. Für Kochanfänger*innen, die gerne unkomplizierte, stimmige Rezepte hätten, aber auch für Foodies, die Lust auf kreative Aromen und Meeras typisches Mix & Match aus asiatischen, indischen und europäischen Einflüssen haben.
Und ganz besonders ist es ein Buch für Menschen, die das Kochen nicht als Pflicht, sondern als Möglichkeit sehen: eine kleine Geste der Selbstfürsorge, ein Zeichen der Verbundenheit oder einfach ein Moment, in dem alles andere mal stillstehen darf. Kurz gesagt: Dieses Buch ist kein Hochleistungsgerät für ambitionierte Sterne-Ambitionen – sondern ein leiser, freundlicher Begleiter durch die Küche des Alltags. Und genau das macht es so stark.
4. Rezepte und Vielfalt
- Anzahl der Rezepte: 120
- Vielfalt der Gerichte:
Was mir bei „Happy“ sofort aufgefallen ist: Hier wiederholt sich nichts. Keine ewige Variation von Curry Nr. 7 oder die x-te Linsensuppe mit einem anderen Gewürz. Stattdessen findest du über 120 Rezepte, die wirklich unterschiedlich sind – und das auf ganz natürliche Weise. Die Bandbreite reicht von japanischen Keema-Curry bis zum irakisch inspiriertem Bohneneintopf, von süß-scharfen Süßkartoffel-Sommerrollen bis zu sättigenden thailändischen Auberginen-Salat mit Wildreis mit Nam-Jim-Dressing.
Die Gerichte decken nicht nur verschiedene Länderküchen ab, sondern auch verschiedene Lebenslagen. Es gibt blitzschnelle Feierabendgerichte, solche, die man mit einem Glas Wein am Wochenende zelebriert, und echte Seelenwärmer für kalte Tage. Leicht und frisch, würzig und sättigend, cremig und knusprig – die Texturvielfalt allein ist schon ein Fest. Und: Ob du Lust auf Pasta, Salat, Suppe oder Ofenglück hast – dieses Buch hat immer ein Rezept parat, das passt.
- Originalität und Kreativität:
Was Meera Sodha so besonders macht, ist ihre Art, mit Aromen zu spielen. Sie denkt Küche nicht nach Tradition, sondern nach Intuition – und genau das merkt man jedem Rezept an. Sie kombiniert Zutaten so, dass es gleichzeitig vertraut und neu schmeckt. „Kimchi-Spaghetti mit Tomaten“? Klar! „Persischer Kidneybohnentopf mit Kräutern und Limette“? Unbedingt. „Marmite-Risotto mit Chili-Butter“? Gewagt – und genau deswegen genial.
Zu viele Gerichten erzählt Meera kleine kulinarische Geschichten, die beschreiben, wie oder wo sie das Gericht oder bestimmten Zutaten kennengelernt hat. Ihre Kreativität wirkt dabei nie verkopft, sondern zutiefst alltagstauglich. Sie macht Lust, sich was zu trauen – und zeigt gleichzeitig, dass Kochen keine Raketenwissenschaft ist. Vielleicht ist das die größte Kunst an diesem Buch.
5. Schwierigkeitsgrad
Wenn ein Kochbuch sich anfühlt wie ein freundlicher Mensch, der dir in der Küche zuruft: „Mach dir keinen Stress, das kriegst du hin!“, dann ist es gut. Und genau so ist „Happy“. Die Rezepte sind so geschrieben, dass man sich beim Lesen denkt: Ja, das könnte ich jetzt tatsächlich mal ausprobieren. Nicht, weil sie banal wären – sondern weil sie zugänglich, klar und durchdacht sind.
Die meisten Gerichte kommen mit einer überschaubaren Zutatenliste aus, die man in einem halbwegs gut sortierten Supermarkt bekommt. Exotischer wird’s nur, wenn Meera z. B. japanische oder indische Zutaten ins Spiel bringt – aber selbst da gibt sie z.T. Tipps, wie man’s unkompliziert ersetzt oder wo man’s (im Idealfall) bekommt. Wer einen Asia-Supermarkt um die Ecke hat, wird sich freuen – wer keinen hat, kommt mit einer Bestellung im Internet mit ein paar der wichtigsten Zutaten wunderbar durch.
Die Schritte sind klar strukturiert, es gibt keine verwirrenden „Zwei-Töpfe-hier-und-drei-Minuten-dort“-Abläufe, sondern einen roten Faden, dem man vertrauen kann. Und Meera ist ehrlich: Wenn etwas mehr Zeit oder Vorbereitung braucht, sagt sie das auch. Keine unangenehmen Überraschungen beim Blick auf die Uhr!
Kurz gesagt: Dieses Buch nimmt dir die Angst vorm Kochen – ganz egal, ob du gerade erst anfängst, mutiger zu werden, oder schon lange am Herd stehst. Es ist niedrigschwellig, aber nicht banal – und genau das macht’s so stark. Für mich definitiv ein Pluspunkt in Sachen Alltagstauglichkeit!
6. Fotografie und Design
- Bildqualität:
Man spürt’s auf den ersten Blick: Die Fotos in „Happy“ sind echte Stimmungsträger. Fotografiert hat sie niemand Geringeres als David Loftus – und ja, er hat wieder mal ganze Arbeit geleistet. Die Bilder sind hell, farbenfroh, liebevoll komponiert, aber nie überinszeniert. Meistens schauen wir von oben aufs Essen – der Fokus liegt ganz klar auf dem, was gleich auf den Teller (oder direkt in den Mund) kommt.Und trotzdem: Immer wieder tauchen Hände und Arme im Bild auf. Mal reicht jemand eine Schüssel herüber, mal wird gerade angerichtet, mal umgerührt oder einfach am Tisch gegessen. Diese Gesten sind nicht zufällig. Sie vermitteln Nähe, Miteinander, Gemeinschaft – ohne dass dafür große Worte nötig wären. Es ist subtil, aber sehr wirkungsvoll: Diese Bilder zeigen nicht nur Gerichte, sie erzählen von Beziehungen. Vom Teilen. Vom Versorgtwerden. Vom Zusammenhalten. Und genau das passt so wunderbar zur Geschichte dieses Buchs.
- Layout und Gestaltung:
Das Layout – gestaltet von Jonathan Gray – ist ein Paradebeispiel für gelungene Buchgestaltung: übersichtlich, einladend, klar strukturiert, aber mit Seele. Die Rezepte stehen in schwarzer Schrift auf weißem Grund – klassisch, aber nicht langweilig. Denn zwischen den Kapiteln tauchen immer wieder farbige Seiten auf, die das Buch gliedern. Nicht knallig bunt, sondern in wunderbar abgetönten Tönen – mal grün, mal rostrot, mal sonnengelb – begleitet von abstrakten Illustrationen, die Küchenutensilien oder Gemüse andeuten. Es wirkt fröhlich, aber nie laut.Die Struktur der Rezepte ist durchdacht und verlässlich: Zuerst gibt’s eine kleine Einführung, manchmal mit persönlichen Anmerkungen oder Küchenanekdoten von Meera. Dann folgen die Zutaten und Zubereitung – sauber getrennt, gut lesbar. Am unteren Seitenrand findet man die Zeiten für Vorbereitung und Kochdauer, in Minuten angegeben – ein kleines, aber sehr hilfreiches Detail. Und besonders schön: Wenn ein Gericht spezielles Equipment braucht oder einen Kniff, den man auf keinen Fall verpassen sollte, steht das nochmal deutlich am Ende der Anleitung. Das Buch denkt mit – und das fühlt man beim Kochen.
- Nutzung der Bilder:
Jedes Rezept ist mit einem Foto versehen – und das ist in meinen Augen ein großes Plus. Denn mal ehrlich: Wir essen ja nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit den Augen. Und diese Fotos machen Appetit, ohne dass sie drängen. Sie zeigen das fertige Gericht, aber auch die Atmosphäre drumherum. Es geht nicht um Perfektion, sondern ums Gefühl: So könnte es bei dir zuhause auch aussehen. So darf sich gutes Essen anfühlen.Zubereitungsschritte sieht man nur selten, dafür aber umso mehr Stimmung: Hände, die etwas halten, einreichen, teilen. Tischszenen. Und ganz besonders schön: einige Porträtfotos von Meera Sodha und ihrer Familie, die das Buch nicht nur menschlich, sondern auch persönlich machen. Sie lachen, sie kochen, sie leben – und wir dürfen ein bisschen dabei sein.
7. Sprache und Anleitungen
Beim Lesen von „Happy“ hatte ich das Gefühl, Meera Sodha steht direkt neben mir in der Küche – ein Lächeln auf den Lippen, die Ärmel hochgekrempelt, bereit, den Kochlöffel zu schwingen. Ihre Sprache ist warm, persönlich und dabei herrlich unprätentiös. Sie schreibt so, wie man sich eine gute Freundin am Herd wünscht: ehrlich, witzig, manchmal nachdenklich, immer wertschätzend. Kein belehrender Ton, kein Küchen-Pathos – stattdessen ganz viel Nähe und echtes Interesse am Gegenstand.
Diese Tonlage zieht sich auch durch die Rezeptanleitungen, die so klar und zuverlässig sind, dass man sie auch mit halb geschlossenen Augen befolgen könnte (nicht empfohlen, aber du weißt, was ich meine). Selbst Kochanfänger*innen finden sich gut zurecht, weil Meera wirklich mitdenkt: Sie beschreibt nicht nur, was zu tun ist, sondern auch wie es sich anfühlen sollte. Wenn etwas cremig werden soll, sagt sie, woran man das erkennt. Wenn’s brutzelt, weiß man, wie es klingen darf. Wenn etwas eine besondere Technik erfordert, beschreibt sie es mit einem gut nachvollziehbarem Bild.
Besonders erfreulich: Ich habe keine fehlerhaften Angaben gefunden. Die Mengen stimmen, die Zubereitung ist logisch aufgebaut, und wenn ein Rezept etwas mehr Aufmerksamkeit braucht, wird das vorher gesagt und wenn du eine Pfanne mit Deckel brauchst auch – ganz ohne Drama, sondern pragmatisch und sympathisch. Eben wie jemand, der weiß, dass du auch noch ein Leben neben dem Herd hast. Kurz gesagt: Dieses Buch spricht mit dir – nicht über dich hinweg. Und genau das macht den Ton so einladend.
8. Besonderheiten
Was „Happy“ besonders macht, ist nicht nur, was darin steht, sondern wie es erzählt wird. Meera Sodha schreibt kein Kochbuch aus Pflichtgefühl oder um einen aktuellen Trend zu bedienen – sie schreibt aus Erfahrung, aus Verletzlichkeit, aus Liebe. Dieses Buch ist entstanden aus einer Zeit der Erschöpfung, in der das Kochen nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern Weg zurück ins Leben war. Und genau das spürt man auf jeder Seite.
Der persönliche Ansatz zieht sich wie ein warmer Faden durch das ganze Buch. Es gibt keine Hochglanz-Fassade, sondern ehrliche Anekdoten, liebevolle Erinnerungen und kluge Beobachtungen aus dem Küchenalltag. Meera nimmt uns mit – in ihre eigene Küche, in ihre Vergangenheit, in ihr Familienleben – und macht daraus ein Kochbuch, das fast wie ein Gespräch über dem dampfenden Topf wirkt. Auch ihre Produkttipps passen perfekt ins Bild – kein Dogma, sondern ehrliche Hilfe für den ganz normalen Kochalltag. Meera sagt offen, welche Fertigprodukte sie liebt, und es fühlt sich an wie ein gut gemeinter Zuruf aus der Küche nebenan: „Nimm die Chilisauce, die ist der Knaller!“ Genau so kochen echte Menschen – und genau so schreibt sie auch.
Gleichzeitig ist da diese große kulinarische Spannbreite: Die Gerichte stammen aus unterschiedlichsten Traditionen – indisch, südostasiatisch, britisch geprägt – und werden bei Meera auf eine wunderbar authentische, aber nie dogmatische Art miteinander verbunden. Kein Rezept wirkt austauschbar. Jedes einzelne steht für etwas: für eine Stimmung, einen Ort, einen Geschmack, der berührt. Diese Mischung aus Gefühl und handfester Rezeptfreude ist selten – und sie macht „Happy“ zu einem Buch, das mehr ist als die Summe seiner Zutaten. Es ist Einladung, Trost, Inspiration und ein bisschen Therapie – auf 320 Seiten.
9. Preis-Leistungs-Verhältnis
- Preis des Buches: 29,95 €
Mit knapp 30 Euro liegt „Happy – Weil diese Rezepte glücklich machen“ preislich im oberen Mittelfeld – aber ganz ehrlich: Das ist es absolut wert. Denn hier bekommt man nicht nur ein hübsch gestaltetes Buch mit über 120 Rezepten, sondern auch eine große Portion Herz, Verstand und Sorgfalt dazu. Jedes Rezept ist mit einem Foto versehen – allein das ist schon ein Qualitätsmerkmal und man bekommt Kochinspirationen für das ganze Jahr. Hinzu kommen: eine durchdachte Struktur mit drei Inhaltsverzeichnissen, charmante Essays zu Küchenhelfern, liebevoll gestaltete Illustrationen und ein einfühlsames Vorwort, das mehr Tiefe hat, als man es von einem Kochbuch erwarten würde. Die Gestaltung ist hochwertig und robust – von der Papierqualität bis zum Farbschema. Das Buch ist somit absolut küchen- und alltagstauglich, inspirierend und macht einfach richtig gute Laune.
10. Gesamteindruck und Empfehlung
Ob du schon lange vegetarisch oder vegan kochst, ob du gerne Neues ausprobierst oder einfach nach einem Buch suchst, das dich verlässlich durch die Woche bringt: Dieses Buch ist wie eine gute Freundin, die dich zum Essen einlädt – und dann einfach da bleibt.
Kein Wunder also, dass die englische Originalausgabe „Dinner“ es in die Top Ten meiner LeseLust&Löffel-Lieblinge 2024 geschafft hat. Für mich war es eines der bewegendsten, ehrlichsten und zugleich inspirierendsten Kochbücher des Jahres. Und umso mehr freue ich mich, dass mit der deutschen Ausgabe „Happy – Weil diese Rezepte glücklich machen“ nun noch mehr Menschen Zugang zu Meeras wunderbarer Küchenwelt bekommen. Dieses Buch tut einfach gut – in jeder Hinsicht. Meera Sodha gelingt hier das Kunststück, ein ganz persönliches Kapitel ihres Lebens in ein kulinarisches Werk zu verwandeln – und zwar ohne Pathos, dafür mit umso mehr Gefühl. Ihre Rezepte sind alltagstauglich, aber nie langweilig. Ihre Geschichten berühren, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Ihre Zutatenlisten machen Lust, den Einkaufszettel zu schreiben – und das am besten sofort.
Es ist ein echtes Herzensbuch. Eines, das mit Wärme, Witz und Weitsicht daherkommt, und das nicht nur satt, sondern auch ein bisschen seelisch zufrieden macht.
11. Bewertung
- Gesamtbewertung: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
- Bewertung nach Kategorien:
•Inhalt und Konzept: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
•Zielgruppe: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Rezepte und Vielfalt: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Schwierigkeitsgrad: 🥄 🥄🥄
• Fotografie und Design: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Sprache und Anleitungen: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Besonderheiten: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Preis-Leistungs-Verhältnis: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
12. Nachgekocht

Hier wird alles nach und nach bedächtigt miteinander „vermählt“ – erst Zwiebeln anschmoren, dann Staudenselleriestücke dazu geben, dann Knoblauch und Gewürze (Kurkuma, Salz und Pfeffer). Etwas Tomatenmark dazu und kurz köcheln lassen. Das dauert schon eine halbe Stunde.
Jetzt erst die Bohnen (aus der Dose mit der Flüssigkeit) und jede Menge gehackte Petersilie einrühren und noch einmal 10 Minuten kochen lassen, dann frisch gehackte Minze unterrühren und noch einmal 5 Minuten in Ruhe lassen. Erst jetzt kommen Safran und Zitronensaft dazu und etwas Wasser und alles darf noch einmal gute 20 Minuten einkochen. Dann sollte Eintopf etwas eingedickt sein und der Staudensellerie fast weich. Das Ergebnis ist ein köstlicher Eintopf mit einem Staudensellerie, der ein Aroma entwickelt hat „irgendwo zwischen Staudensellerie, Schalotten und Fenchel“ (so Sodha) und fantastisch schmeckt. Und ich behaupte: auch Menschen, die sonst mit dem strengen Geschmack ein Problem haben – hier kommt er samtweich daher.
Sehr, sehr gut!



Eat your greens ist hier das Motto.
Auch in diesem Rezept nimmt sich Meera Sodha aber wieder Zeit – zunächst werden Frühlingszwiebeln und Knoblauch in Scheiben etwa 10 Minuten bei kleiner Hitze in Rapsöl in einer Pfanne angeschwitzt. Dann kommen tiefgekühlte Erbsen, geviertelter Pak Choi und Zuckererbsenschoten dazu und gewürzt wird mit Sake und Sojasauce. Das darf dann 5-7 Minuten mit aufgelegtem Deckel dünsten. Eigentlich soll es noch mit schwarzem Sesam bestreut werden – den habe ich schlicht vergessen. Serviert wird es mit Jasminreis, der in Grüntee (hier Darjeeling) ganz langsam gekocht wird. Ich war skeptisch, ob er nicht bei einer Kochzeit von fast 30 Minuten total verkocht, aber im Gegenteil: ich musste noch mal einige Minuten zugeben: Er wird 15 auf ganz kleiner Flamme gekocht und darf dann noch einmal genau so lange ziehen.
Ein frisches, leichtes Essen, das zum Frühlingsanfang bestens passt.


Austernpilze am Spieß sind immer toll – und mit der Marinade, die hier an sie kommt, werden sie ganz wunderbar würzig. Sie besteht aus Rapsöl, Honig, Sojasauce, reichlich Knoblauch und Ingwer und Salz. Laut Rezept werden sie 20 Minuten im Backofen gebacken, hier im Airfryer hat es nur gut 10 Minuten gedauert.
Der Salat ist genauso so schnell gemacht – aus Pak Choi, Staudensellerie, Gurke, Erdnüssen und einem Dressing aus Sojasauce, geröstetem Sesamöl, Reisessig und Chili.
Zu den Spießen wird noch eine Mayo, die mit Reisessig und Schnittlauch (hier Lauchzwiebelgrün) angemacht wird, serviert. Die war auch supergut!
Man kann dazu noch Reis servieren, aber ich finde das ist nicht nötig. Wieder ein tolles Rezept, dass das Zeug zum Dauerbrenner hier in der Küche hat.


Rote Zwiebel wird langsam mit Salz weich geschmort, dann darf Knoblauch eine Weil mitschmörgeln, bevor Tomaten-Passata, Tomatenmark, Gochujang Paste und Wodka dazukommen. Das darf dann gute 10 Minuten einkochen, bis es dicklich-cremige Konsistenz hat. Danach kommt Sahne und noch einmal Wodka dazu und es darf erneut etwas einkochen. Inzwischen kochen die Rigatoni nicht ganz gar – etwas Kochwasser abnehmen und die Pasta zur Sauce geben, das Wasser zugießen und so lange einkochen lassen bis die Sauce sich schön mit den Nudeln verbunden hat und eingedickt ist. Mit grobem Pfeffer bestreut servieren.
Die Pasta bekommt einen ganz tollen Geschmack durch die süßliche Chilipaste und den Wodka – wunderbare Aromen verbinden sich, mit angenehmer Schärfe und schöner Cremigkeit. Volltreffer für den Feierabend! 🫶

Mal endlich ein indischer Klassiker aus diesem Buch. 🙂 Das Curry mit Paneer, Tomaten und Erbsen erhält hier noch zusätzlichen Biss durch Zuckerschoten und ganze Cherrytomaten. Beide Zutaten werden vorab scharf angebraten und kommen dann erst wieder zum Schluss ins Curry. Auch zusätzlich kommt eine Cashewpaste zum Schluss dazu, die ein schöne Cremigkeit gibt und für Milde sorgt. Richtig scharf ist es sowieso nicht, denn es kommt Kashmiri Chilipulver dazu und Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma.
Es war ganz köstlich!


Die Vielfalt der Kombinationen und die daraus entstehenden ganz unterschiedlichen Aromen faszinieren mich gerade an der indischen Küche ganz besonders. Hier wird mit Bockshornkleesaat, Schwarzer Senfsaat, Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma und Kashmiri Chilipulver gewürzt und reichlich Knoblauch, Zwiebel und Tomaten kommen neben den im Titel genannten Zutaten noch dazu. Serviert wird mit frischem Koriander und einem Klecks Joghurt – das passt wunderbar.
Wieder ein sehr schönes Gericht, das auch relativ schnell, in einen guten Dreiviertelstunde auf dem Tisch steht. 😋

Die goldene Meile ist ein anderer Name für die Belgrave Road in Leicester. In den zahlreichen indischen Restaurants dort hat Meera Sodha in ihrer Jugend öfter diese Pizza mit indischem Einschlag gegessen. Schon in die Tomatensauce kommt Kashmiri Chili und Knoblauch sowie etwas Tomatenketchup, was aber gut harmonierte. Belegt wird mit Mozzarella, Cherrytomaten, Mais, roter Zwiebel und grüner Paprika. Nach dem Backen wird noch ein Öl mit Chaat masala und grüner Chili über die fertige Pizza gegeben. Yummie! 🤤

Das war zum Reinlegen gut – meine neue Lieblingsverwendungsmöglichkeit für Bärlauch.
Die Kartoffeln werden vorgekocht, währenddessen schmörgeln Zwiebeln langsam an und man mixt den größten Teil des Bärlauchs mit Rahmjoghurt auf. Zu den Zwiebeln kommen dann noch Ingwer, grüne Chili sowie Kreuzkümmel und Kurkuma und schließlich die Kartoffeln. Dann darf der Bärlauchjoghurt dazu und alles köchelt etwas ein, zu Schluss wird der restliche Bärlauch dazugegeben und darf noch zusammenfallen bevor serviert wird. Dazu wird ein Joghurt gereicht, in den Lime Pickle (ich hatte das von Pataks, das war in Ordnung) eingerührt wird (die Limettenstücke vorher fein schneiden) und eigentlich Naan-Brot, das dick mit Butter bestrichen werden soll. Hier gab es ein übrig gebliebenes Kartoffelbrötchen dazu. 
Es ist wirklich erstaunlich, wie man aus so wenigen Zutaten und einfachster Zubereitung dem Bärlauch ein ganz neues Geschmackserlebnis verpassen kann. Wirklich richtig gut!


Ein ganz einfaches, blitzschnell fertiges Eiergericht, das man auch mit Reis servieren kann. Auch ohne schmeckt es wunderbar nährend – für zwei Portionen werden immerhin 8 Eier verarbeitet. Sie werden mit (vegetarischer) Fischsauce und Salz gewürzt und vor dem Servieren kommt noch die thailändische Nam-Pla-Sauce aus Bird‘s Eye Chili, Limettensaft und Fischsauce dazu und Kewpie-Mayonnaise. Wirklich einfach gut!

ist eine wunderbare Variante des Klassikers, mit Sahne statt Butter. Toll gewürzt, wie es sich gehört und auch unkompliziert im Backofen zu machen. Es braucht nur etwas Zeit, der Aufwand ist minimal.