„Deftig vegetarisch: Indien“  von Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt,
Becker Joest Volk Verlag 2025

Konzept in Kürze

Mit „Deftig vegetarisch: Indien“ erweitert Anne-Katrin Weber ihre etablierte „Deftig vegetarisch“-Reihe um eine indisch inspirierte Ausgabe. Das Buch versteht sich ausdrücklich als praxisnahes Rezeptbuch und nicht als kulinarische Landeskunde. Zwar nimmt Weber in der Einleitung kurz Bezug auf Eindrücke einer Indienreise, doch diese bleiben – ganz in ihrer typisch hanseatischen Zurückhaltung – dezent im Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen konsequent die Rezepte. Wer sich vertiefende Einblicke in Esskultur, regionale Küchen oder gesellschaftliche Zusammenhänge Indiens erhofft, wird hier bewusst nicht abgeholt.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Indienfreund*innen, die vegetarisch kochen möchten und Wert auf verlässliche, gut nachvollziehbare Rezepte legen. Es eignet sich sowohl für Einsteigerinnen in die indische Küche als auch für erfahrene Hobbyköch*innen, die ihr Repertoire alltagstauglich erweitern möchten – ohne Anspruch auf Authentizitätsdiskurse oder kulturhistorische Tiefe.

Rezeptüberblick

Die Kapitel sind klassisch aufgebaut: Currys & Dals, Gemüse- und Kartoffelgerichte, Streetfood & Snacks, Desserts & Getränke sowie ein umfangreicher Basic-Teil mit Chutneys, Pickles, Raitas, Paneer, Broten, Reis und Gewürzmischungen. Besonders positiv: Trotz der Vielzahl an Indien-Kochbüchern auf dem Markt finden sich immer wieder weniger geläufige Rezepte, etwa gefüllte Eierfladenbrote aus Kolkata, ein grüner Bohnensalat mit Kokos, Chili und Cashews oder eine südindische Tomatensuppe. Die Gerichte sind bodenständig, aromatisch ausgewogen und gut umsetzbar.

Gestaltung und Sprache

Die Foodfotografie von Wolfgang Schaadt ist klar, appetitanregend und funktional, ergänzt durch Reisebilder der Autorin. Layout und Typografie sind übersichtlich und zurückhaltend. Die Sprache ist sachlich, präzise und rezeptorientiert – ohne erzählerische Ausschmückungen, aber mit hilfreichen Hinweisen zur Zubereitung.

Fazit

„Deftig vegetarisch: Indien“ ist ein verlässliches, solides Kochbuch, das indische Aromen alltagstauglich übersetzt. Kein Buch für kulturkulinarische Tiefenbohrungen, sondern ein pragmatischer Begleiter für die heimische Küche – gut strukturiert, gut erklärt und mit erfreulich vielen neuen Rezeptideen.

Bewertung: 🥄🥄🥄🥄🥄 (5 von 6 Löffeln)