„Cooking Fast and Slow“ von Natalia Rudin,
EMF Verlag 2025

Rezensions-exemplar im Rahmen des Deutschen Kochbuchpreises 2025, Kategorie „International“

Konzept in Kürze

„Cooking Fast and Slow“ verspricht lässige Wohlfühlküche in klar definierten Zeitfenstern: 15, 30, 60 und 60+ Minuten. Die über 100 Rezepte sind überwiegend vegetarisch und vegan angelegt und richten sich an einen unkomplizierten, zeitgemäßen Kochalltag. Das Zeitkonzept wirkt zunächst schlüssig, entfaltet in der Praxis jedoch keine durchgängig tragende Klammer. Neben der Zeiteinteilung finden sich zusätzliche Kapitel zu Meal Prep, Frühstück (schnell und langsam), Dips, Soßen und Süßem, was dem Buch insgesamt eine etwas fragmentierte Struktur verleiht.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich vor allem an ein junges, social-media-affines Publikum, das schnell, gesund und ohne großen Aufwand kochen möchte. Für Kochanfänger*innen ist es gut zugänglich, für erfahrene Hobbyköch*innen bietet es eher Bekanntes als neue Impulse.

Rezeptüberblick

Die Rezeptwelt bewegt sich im Bereich moderner Alltagsküche: viel Pasta, Bowls, Hülsenfrüchte, Quinoa, einfache Pfannengerichte, Toasts, Overnight Oats oder Chia-Pudding. Internationale Anklänge – etwa italienisch oder leicht indisch – sind vorhanden, bleiben aber oberflächlich. Teilweise wird mit Fertigprodukten wie Kühlregal-Gnocchi gearbeitet. Die Rezepte sind gelingsicher und alltagstauglich, insgesamt jedoch wenig originell und geschmacklich zurückhaltend. Der rote Faden bleibt eher lose.

Gestaltung und Sprache

Layout und Fotografie sind klar, modern und ansprechend, die meisten Rezepte sind bebildert. Die Sprache ist unkompliziert und direkt, ohne großen erzählerischen Anspruch. Inhaltlich tragen Optik und Zugänglichkeit das Buch stärker als Konzept oder kulinarische Tiefe.

Fazit

„Cooking Fast and Slow“ ist ein solides, leicht zugängliches Kochbuch für den schnellen Alltag, das vor allem durch Optik und Niederschwelligkeit punktet. Als Inspirationsquelle für unkomplizierte, zeitgemäße Küche brauchbar – als konzeptionell starkes oder kulinarisch prägendes Werk bleibt es jedoch eher schmal.

Bewertung: 🥄🥄🥄 (3 von 6 Löffeln)