
1. Eckdaten
Titel: Heute kocht das kleine Känguru
Autorin: Myriam Lang
Illustrationen: Kathrin Schärer
Verlag: Atlantis Verlag
Erscheinungsjahr: 2022
2. Inhalt und Konzept
• Beschreibung des Konzepts
„Heute kocht das kleine Känguru“ ist ein erzählendes Kinderkochbuch, das durch eine liebenswerte Hauptfigur – ein kleines Känguru – durchs Jahr führt. Es vereint Vorlesebuch und Kochanleitungen zu einem ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Gesamtpaket. Jedes Kapitel ist einer Jahreszeit gewidmet und beginnt mit einer kleinen Geschichte aus dem Alltag der Känguru-Familie, zu der auch Onkel Igel gehört. Diese kurzen Episoden bilden den Rahmen für die anschließenden Rezepte, die thematisch und saisonal eingebunden sind.
Das Buch verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Es geht nicht nur ums Kochen, sondern um das gesamte Erlebnis – von der Idee über die Zubereitung bis zum Aufräumen. Kinder lernen dabei spielerisch Küchentechniken, saisonale Zutaten kennen und übernehmen Verantwortung. Wichtig ist: Es handelt sich nicht um ein Buch für selbstständig kochende Kinder, sondern um ein Buch zum gemeinsamen Entdecken mit Erwachsenen. Das kleine Känguru steht dabei stellvertretend für Kinder, die neugierig sind und sich ausprobieren wollen – gut beschützt und begleitet, etwa wie aus dem elterlichen Beutel heraus.
• Besonderheiten des Buches
Das Kochbuch fällt ganz klar in die Kategorie „Das besondere Kochbuch“. Es besticht nicht nur durch sein Konzept, sondern vor allem durch die außergewöhnlich stimmungsvollen Illustrationen von Kathrin Schärer. Statt Fotos begleiten handgezeichnete Szenen jedes Rezept – sie zeigen das kleine Känguru beim Händewaschen, Rühren, Naschen, Schneiden oder Plätzchenausstechen. Diese bildhafte Begleitung macht das Buch zu einem Erlebnisbuch, das Kinder auch gerne einfach anschauen, selbst wenn (noch) nicht gekocht wird.
Ein weiterer Pluspunkt: Alle Rezepte sind vegetarisch – ganz selbstverständlich und ohne moralischen Zeigefinger oder großes thematisieren. Das passt hervorragend zur gewählten Tierfigur: Das Kängurukind ist Pflanzenfresser, neugierig, aktiv und auf die Hilfe der Großen angewiesen. Die Gerichte sind einfach, aber nicht banal – sie überraschen durch Raffinesse und Vielfalt und zeigen, wie schmackhaft vegetarische Familienküche sein kann. Auch dass nicht nur „typische“ Kindergerichte vorkommen, sondern z. B. auch Krautsalat oder marinierte Oliven, ist ein starkes Zeichen dafür, Kindern geschmacklich etwas zuzutrauen.
• Struktur des Buches
„Heute kocht das kleine Känguru“ ist in vier große Kapitel gegliedert – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Szene aus dem Alltag des Kängurus, liebevoll erzählt und kindgerecht illustriert. Diese Geschichten leiten jeweils thematisch über zu einer Auswahl an vegetarischen Rezepten, die saisonal abgestimmt sind und zum gemeinsamen Kochen einladen. Insgesamt sind 46 Rezepte im Buch versammelt.
Frühling
Los geht es mit dem Geburtstag des kleinen Kängurus – ein schöner Aufhänger für ein erstes Kapitel, das insgesamt zehn Rezepte bereithält. Neben ganz einfachen Einstiegen wie Radieschen mit Butter und Salz oder Honigkarotten mit Oliven finden sich auch kreativere Ideen wie Blumenkohlfrittelle, eine Gemüselasagne, grüne Pfannkuchen mit Spinat, Dill und Frühlingszwiebeln oder ein Sellerieschnitzel auf Tomatensugo. Die Käsekartoffeln aus dem Ofen sind ebenso dabei wie ein saftiger Schokoladenkuchen mit Konfetti. Warum sich ausgerechnet Apfelschnecken hier eingeschlichen haben, bleibt das Geheimnis des Kängurus – aber Apfelgebäck geht immer!
Sommer
Im Sommer wird es besonders farbenfroh und einladend. Insgesamt zwölf Rezepte führen vom Picknickkorb bis zum Grill. Die Auswahl reicht von marinierten Oliven über Ricotta-Gemüsecake, gefüllte Zucchini auf frischem Tomatensugo, eine kunterbunte Sommerpizza bis zu einem weißen Zitronenschokoladenkuchen mit Himbeeren. Leicht und originell: ein Gurken-Sellerie-Aprikosensalat mit Pistazienkernen oder die kalte Melonensuppe mit Spieß. Zum Grillen lädt das Kapitel mit gefüllten Tomaten, gegrilltem Gemüse und gefüllten Champignons ein – herzhaft, aromatisch und dennoch kindertauglich. Ein cremiges Himbeereis rundet das Kapitel auf erfrischende Weise ab.
Herbst
Mit dem Herbst kommt die Wärme in die Küche. Acht Rezepte bringen herzhafte und süße Ideen auf den Tisch: Ein würziger Nussmix wird im Ofen geröstet, dazu gibt es eine kräftige Makkaroni-Gemüsesuppe und einen Hirtenauflauf mit Kartoffeln, Lauch, Karotten, Sellerie und Champignons – ideal für graue Tage. Auf der süßen Seite finden sich ein Birnenkompott mit Keksen und Schokosauce sowie ein getränkter Quittenkuchen. Ein Salat mit frischen Feigen und Parmesanspänen, ein Krautsalat mit Zwetschgen und der Kartoffel-Lauch-Kuchen mit Raclettekäse runden das Kapitel geschmackvoll ab. Auch hier zeigt sich: Herbstküche geht auch vegetarisch – und richtig lecker.
Winter
Der Winter ist das umfangreichste Kapitel – ganze 16 Rezepte, viele davon süß, festlich oder besonders gemütlich. Plätzchen spielen hier natürlich eine große Rolle: schnelle Haferplätzchen, Cookies mit Schokostückchen, Schokoladen-Karamellkugeln, Cranberry-Makrönchen, Pistazienplätzchen – jede Sorte liebevoll inszeniert. Aber auch herzhafte Gerichte sind reichlich vertreten: selbstgemachte Pasta mit Zitronensahnesauce, mit einer Tomatensahne-Petersilien-Sauce, mit Basilikum- oder Olivenpesto, dazu knusprige Parmesanchips. Eine Pastinakensuppe wärmt von innen, ein Blattsalat mit gegrilltem Wintergemüse und Mozzarella bringt Frische, und mit dem verpackten Tomme auf Wintergemüse wird’s fast schon festlich. Bratäpfel mit Nüssen sorgen für einen süßen Abschluss – und für ganz viel Winterwohlgefühl.
Zusätzliche Strukturhilfen
Am Anfang des Buches finden sich kleine Einführungshilfen: Tipps zum sicheren Umgang in der Küche, Hinweise zum Händewaschen, zur Portionsgröße (für vier Personen) und zur Umrechnung von Einheiten. Ganz am Ende steht ein hilfreicher Rezeptindex und ein Zutatenregister, das auch gezieltes Nachkochen erleichtert – etwa, wenn man wissen möchte, was man mit den restlichen Zucchini noch anfangen kann.
Insgesamt folgt das Buch einem gut durchdachten Aufbau: Es vereint Erzählung, Illustration und Kochanleitung in einer Weise, die Kinder emotional abholt und neugierig macht – ohne dabei den Anspruch an Saisonalität und Genuss zu vernachlässigen. Man blättert sich durch ein ganzes Jahr voller Farben, Gerüche, Geschmäcker – und vor allem durch eine Idee: Kochen ist etwas, das man gemeinsam erlebt.
3. Zielgruppe
„Heute kocht das kleine Känguru“ richtet sich laut Verlag an Kinder ab 4 Jahren – in der Praxis zeigt sich aber schnell: Allein durchblättern oder gar selbstständig nachkochen können Kinder in diesem Alter das Buch noch nicht. Vielmehr ist es ein gemeinsames Mitmach- und Vorlesebuch, das auf das Miteinander in der Küche setzt – und genau darin liegt seine Stärke.
Die Hauptzielgruppe sind Vorschulkinder bis etwa zum Ende der Grundschulzeit, also grob im Alter zwischen 4 und 9 Jahren. Während die Jüngeren vor allem über die Illustrationen und Geschichten abgeholt werden, können ältere Kinder auch bei der praktischen Umsetzung der Rezepte zunehmend selbst aktiv werden – mit begleitender Unterstützung. Die Anleitungen sind zwar einfach formuliert, erfordern aber oft motorische Fertigkeiten, den Umgang mit heißen Blechen oder scharfen Messern, sodass ein Erwachsener stets zur Seite stehen sollte.
Eltern, Großeltern oder pädagogische Fachkräfte, die Kinder frühzeitig für gesunde, vegetarische Ernährung begeistern möchten, finden in diesem Buch ein ideales Werkzeug. Es eignet sich besonders für Familien, die das Kochen als gemeinsame Aktivität begreifen und Kindern dabei etwas zutrauen – auch über den Tellerrand klassischer „Kindergerichte“ hinaus. Denn die Rezeptauswahl spricht bewusst nicht nur die typischen Vorlieben nach Nudeln, Pizza oder Pfannkuchen an, sondern traut sich auch an Zutaten wie Krautsalat, Sellerie oder marinierte Oliven heran.
Durch die klare Struktur, die durchgängige Bebilderung und den erzählerischen Rahmen ist das Buch außerdem ein schöner Einstieg für Kinder, die bislang wenig Küchenerfahrung haben. In Kindergärten, Grundschulen oder in der Familienbildung kann es als niedrigschwelliger Zugang zu Themen wie Ernährung, Selbstständigkeit und Jahreszeitenküche genutzt werden.
Kurzum: Dieses Buch ist kein Kinderkochbuch im engeren Sinne, das kleine Hobbyköch*innen alleine losschickt – sondern ein Einladung an Groß und Klein, gemeinsam zu entdecken, zu lernen und zu genießen. Wer sich auf dieses gemeinsame Erlebnis einlässt, wird mit jeder Menge Küchenspaß belohnt – und mit einem Buch, das nicht nur für Kinder etwas zu bieten hat, sondern für alle, die gerne zusammen kochen.
4. Rezepte und Vielfalt
• Anzahl der Rezepte
Insgesamt enthält „Heute kocht das kleine Känguru“ 46 Rezepte, verteilt auf vier Jahreszeiten-Kapitel. Die Gewichtung ist dabei durchaus unterschiedlich: Der Frühling bringt zehn Rezepte mit, der Sommer zwölf, der Herbst acht – und der Winter gleich sechzehn. Das wirkt stimmig, da die kalte Jahreszeit traditionell auch die Backzeit ist und gerade in Familien das Plätzchenbacken einen besonderen Stellenwert hat.
Die Auswahl umfasst herzhafte Gerichte ebenso wie süße Kleinigkeiten, Snacks, Kuchen und einfache Basics. Von Radieschen mit Butter über gefüllte Zucchini bis zu Pistazienplätzchen reicht die Spanne – und sorgt für ein rundes Repertoire, das sich durch alle Jahreszeiten zieht und an viele Alltagssituationen anschließt.
• Vielfalt der Gerichte
Die Bandbreite der Gerichte ist bemerkenswert – besonders für ein Kinderkochbuch. Es gibt:
- Snacks und Fingerfood wie Parmesanchips, marinierte Oliven oder gefüllte Champignons,
- herzhafte Hauptgerichte wie Gemüselasagne, Sellerieschnitzel oder Pastinakensuppe,
- warme und kalte Salate (z. B. mit Feigen oder Aprikose),
- Gebäck und Desserts, darunter Kuchen, Bratäpfel, Birnenkompott, Eis und Plätzchen in großer Vielfalt.
Viele Rezepte lassen sich zu einem vollständigen Menü kombinieren, manche stehen für sich als kleine Zwischenmahlzeit. Schön ist, dass auch einfachste Ideen wie Radieschen mit Salz und Butter ihren Platz finden – denn gerade für kleine Kinder ist schon das eine Entdeckung. Gleichzeitig gibt es Gerichte mit mehreren Zubereitungsschritten, in denen z. B. ein Gemüse vorbereitet, eine Sauce gekocht und etwas überbacken wird.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Rezepte orientieren sich am saisonalen Angebot. Im Frühling wird Spinat verarbeitet, im Sommer frische Beeren, im Herbst Wurzelgemüse, im Winter Nüsse, Trockenfrüchte und Zitrusfrüchte. So ergibt sich ganz nebenbei ein Gespür für das, was zu welcher Zeit frisch auf dem Markt ist.
• Originalität und Kreativität
Trotz der kindgerechten Ausrichtung sind viele Rezepte originell und ideenreich. Es werden bewusst nicht nur die typischen Klassiker angeboten, sondern auch neue Geschmackskombinationen ausprobiert – wie etwa:
- Gurken-Sellerie-Aprikosensalat mit Pistazienkernen,
- Grüne Pfannkuchen mit Kräutern und Frühlingszwiebeln,
- oder eine kalte Melonen-Suppe mit Spieß, die allein schon durch ihre Präsentation Neugier weckt.
Auch beim Backen geht das Buch über Standard-Plätzchen hinaus: Neben klassischen Cookies tauchen Pistazienplätzchen, Cranberry-Makrönchen und Schoko-Karamellkugeln auf – hübsch zu backen und ideal für kleine Hände zum Rollen, Formen oder Verzieren.
Bemerkenswert ist außerdem, wie selbstverständlich hier vegetarisch gekocht wird – und das ohne Ersatzprodukte oder umständliche Alternativen. Stattdessen zeigen die Rezepte, wie vielfältig Gemüse, Kräuter, Hülsenfrüchte, Käse und Getreide verwendet werden können. Das Buch traut Kindern (und Eltern) dabei geschmacklich einiges zu – auch mit Zutaten, die nicht unbedingt auf jedem Kinderteller landen, wie Krautsalat mit Zwetschgen oder gegrillte Tomaten mit Kräuterfüllung.
Diese Mischung aus Einfachheit und Anspruch macht den besonderen Reiz der Rezeptsammlung aus: Alles ist machbar – aber nichts banal.
5. Schwierigkeitsgrad
„Heute kocht das kleine Känguru“ bewegt sich insgesamt auf einem einsteigerfreundlichen Niveau – mit kleinen Ausschlägen in beide Richtungen. Die Rezepte sind so konzipiert, dass Kinder mitmachen können, aber niemals alles allein erledigen müssen. Es braucht fast immer eine erwachsene Hand, die unterstützt, anleitet, manchmal schlicht übernimmt – sei es beim Schnippeln mit scharfen Messern, beim Backofen oder beim Anrichten.
Einfache Einstiege für die Jüngsten
Einige Rezepte eignen sich auch für sehr junge Kinder als Einstieg ins Küchenleben: Radieschen mit Butter, ein Birnenkompott, Haferplätzchen, Parmesanchips oder das Himbeereis – hier können Kinder aktiv mithelfen, abmessen, rühren, streuen, abschmecken. Gerade diese kleinen Erfolgserlebnisse machen Lust auf mehr.
Mittlerer Anspruch bei Hauptgerichten
Andere Gerichte wie eine Gemüselasagne, das Sellerieschnitzel mit Tomatensugo oder die gefüllten Zucchini erfordern mehrere Schritte, gutes Timing oder den Umgang mit heißen Zutaten. Hier ist die Mithilfe eines Erwachsenen unerlässlich. Für ältere Kinder ab etwa 9 Jahren lassen sich einzelne Schritte durchaus schon selbstständig übernehmen – z. B. das Schneiden von weichem Gemüse oder das Zubereiten eines Salats.
Backen und Teige: prima für gemeinsame Aktionen
Gerade die Backrezepte eignen sich wunderbar für das gemeinsame Arbeiten: Teig kneten, ausstechen, verzieren, abschmecken – hier können Kinder kreativ werden, sich austoben und mit etwas Hilfe auch komplexere Vorgänge meistern. Die vielen Plätzchensorten im Winterkapitel bieten hierfür reichlich Gelegenheit.
Fazit:
Das Buch ist nicht dafür gemacht, dass Kinder allein Rezepte umsetzen – und genau das ist Teil des Konzepts. Es fördert Teamarbeit, Kommunikation und Kochen als soziales Erlebnis. Die Anleitungen sind klar, die Gerichte durchdacht, und immer wieder gibt es kleine Aufgaben, die gut an Kinder delegiert werden können. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad bewusst niedrigschwellig gehalten, ohne banal zu sein – ideal für die Küche mit Vorschul- und Grundschulkindern.
6. Fotografie und Design
Im klassischen Sinn gibt es in „Heute kocht das kleine Känguru“ keine Foodfotografie – und das ist auch gut so. Stattdessen ist jede Seite liebevoll von Kathrin Schärer illustriert, die dem kleinen Känguru und seiner Kochwelt mit farbigen Buntstiftzeichnungen Leben einhaucht. Der Verlag hat mir freundlicherweise erlaubt, einige der Illustrationen in dieser Rezension abzubilden – ein großes Dankeschön dafür.

Die Bilder zeigen nicht nur Szenen aus dem Küchenalltag, sondern vermitteln auch ganz praktische Aspekte: Man sieht, wie das Känguru mit einem Wiegemesser umgeht, wie es mit gekrümmten Fingern Gemüse schneidet oder wie Plätzchenteig mit dem Löffel abgestochen wird. Solche Details machen die Illustrationen nicht nur charmant, sondern auch lehrreich – ganz nebenbei wird hier kindgerecht Küchentechnik vermittelt.
Dazu kommt der Humor: Wenn Onkel Igel kurzerhand zum Nadelroller umfunktioniert wird, um Löcher in den Kuchenteig zu stechen, dann ist das so niedlich wie witzig – und bringt nicht nur Kinder zum Schmunzeln. Auch die familiären Szenen rund ums Kochen, Essen und Zusammensein sind warmherzig inszeniert und holen Kinder emotional genau da ab, wo sie stehen.
Die Gestaltung der Rezepte selbst ist ebenfalls sehr gelungen: Zutaten und Zubereitung sind klar getrennt, die Texte sind gut lesbar in einer klassischen Serifenschrift gesetzt und jedes Rezept ist auf einer Einzel- oder Doppelseite vollständig dargestellt, ohne dass umgeblättert werden muss. So bleibt die Orientierung auch für Eltern und ältere Kinder jederzeit erhalten.
Jede Seite ist illustriert, aber durch die insgesamt gedeckten Farben wirkt das Layout niemals überladen. Die Farben sind warm, natürlich und harmonisch aufeinander abgestimmt – das sorgt für Übersichtlichkeit, ohne langweilig zu sein. Größere Illustrationen, kleine Bildfolgen und immer wieder andere Perspektiven bringen Lebendigkeit und visuelle Abwechslung ins Buch.
Fazit: Die Gestaltung ist außergewöhnlich atmosphärisch und kindgerecht, aber ebenso für Erwachsene ansprechend. Man blättert gerne – auch wenn man gerade gar nicht kocht. Das Buch funktioniert dadurch fast wie ein Bilderbuch mit Mitmachcharakter – eines, das man nicht so schnell ins Regal zurückstellt.
7. Sprache und Anleitungen
Die erzählerischen Passagen sind in der 3. Person gehalten und berichten vom kleinen Känguru, seiner Familie und seinen tierischen Freunden. Dadurch bleibt der Ton leicht, erzählerisch und kindgerecht – wie in einem Bilderbuch, das man gemeinsam anschaut und vorliest. Die Sprache ist dabei klar und unkompliziert, ohne Verniedlichung, aber mit viel Wärme.
Bei den Rezeptanleitungen herrscht ein anderer Tonfall: Hier wird knapp und präzise beschrieben, was zu tun ist. Die Sätze sind kurz und übersichtlich formuliert, sodass auch jüngere Kinder sie gut erfassen können – natürlich immer in Begleitung eines Erwachsenen.
Besonders hilfreich für die Orientierung ist die klare Gliederung der Arbeitsschritte:
- Jeder neue Schritt beginnt mit einer Leerzeile,
- Zutaten und Zubereitung sind optisch sauber voneinander getrennt,
- alle Mengenangaben stehen direkt am Anfang in einer gut lesbaren Liste.
Diese Aufbereitung macht es leicht, dem Ablauf zu folgen, ohne dass man zwischen den Seiten springen muss. Zusammen mit der durchgängigen Illustration ergibt sich ein harmonisches Zusammenspiel aus Lesefreude und praktischer Nutzbarkeit.
Fazit: Einfach, klar und strukturiert – genau so, wie es in einem Kinderkochbuch sein sollte, das nicht nur unterhält, sondern auch in der Küche wirklich funktioniert.
8. Besonderheiten
„Heute kocht das kleine Känguru“ verbindet Bilderbuch-Atmosphäre, Jahreszeitenküche und vegetarische Familienrezepte zu einem Konzept, das es so im Kinderkochbuchbereich nur selten gibt.
- Kombination aus Geschichte und Kochanleitung: Die Erzählungen rund um das kleine Känguru rahmen die Rezepte ein und schaffen einen natürlichen Übergang zwischen Vorlesen und gemeinsamem Kochen.
- Vegetarische Ausrichtung: Alle Gerichte kommen ohne Fleisch aus – nicht als Einschränkung, sondern als selbstverständliche, kreative und abwechslungsreiche Alltagsküche.
- Saisonalität: Die Einteilung nach Frühling, Sommer, Herbst und Winter macht Kindern anschaulich, welche Zutaten gerade Saison haben, und lädt dazu ein, durchs ganze Jahr zu kochen.
- Illustrationen statt Fotos: Die stimmungsvollen, humorvollen Bilder von Kathrin Schärer sind nicht nur ästhetisch ein Genuss, sondern oft auch lehrreich, wenn sie Handgriffe und Küchenutensilien darstellen.
- Humor und Charme: Kleine Einfälle wie der Einsatz von Onkel Igels Stacheln zum Einstechen von Teig oder das Naschen zwischendurch bringen Spielfreude in die Küchenarbeit.
- Familienprojekt statt Kinder-Solo-Kochen: Das Buch ist bewusst darauf angelegt, dass Erwachsene und Kinder gemeinsam aktiv werden – es ist ein Mitmachbuch, das Teamarbeit in der Küche fördert.
Diese Mischung aus liebevoller Gestaltung, pädagogischem Anspruch und alltagstauglichen Rezepten macht „Heute kocht das kleine Känguru“ zu einem echten Unikat unter den Kinderkochbüchern – und zu einem Titel, der im Familienregal nicht fehlen sollte.
9. Preis-Leistungs-Verhältnis
„Heute kocht das kleine Känguru“ ist im Atlantis Verlag erschienen und kostet aktuell 22,00 Euro.
Dafür bekommt man ein aufwendig gestaltetes, fest gebundenes Buch im hochwertigen Bilderbuchformat, mit rund 100 Seiten und 46 saisonalen Rezepten und einer Fülle an liebevollen Illustrationen.
Gemessen an der Qualität der Ausstattung, der künstlerischen Gestaltung und dem pädagogischen Mehrwert ist der Preis absolut angemessen. Besonders im Vergleich zu reinen Kinderkochbüchern mit weniger Inhalt oder schlichterer Gestaltung bietet dieses Buch nicht nur Kochanleitungen, sondern auch eine Vorlese- und Bilderbuchqualität, die den Nutzwert weit über die Küche hinaus erweitert.
Durch die stabile Bindung und die zeitlose Jahreszeitenstruktur ist es zudem ein Titel, der über viele Jahre hinweg immer wieder zum Einsatz kommen kann – sei es als gemeinsames Familienprojekt, in der Kita oder in der Grundschule.
Kurz gesagt: Ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis für ein Buch, das sowohl inhaltlich als auch optisch lange Freude macht.
10. Gesamteindruck und Empfehlung
„Heute kocht das kleine Känguru“ ist ein Kinderkochbuch, das weit über die reine Rezeptsammlung hinausgeht. Es ist Bilderbuch, Kochbuch und Familienprojekt in einem – und genau diese Mischung macht seinen besonderen Reiz aus.
Die liebevolle Gestaltung mit den warmen, detailreichen Illustrationen von Kathrin Schärer zieht Kinder sofort in den Bann, während die kurzen Geschichten um das kleine Känguru und seine Familie eine vertraute, positive Stimmung schaffen. Die Rezepte selbst sind abwechslungsreich, saisonal und komplett vegetarisch, mit einer gelungenen Mischung aus sehr einfachen Snacks, kindgerechten Klassikern und überraschend raffinierten Ideen.
Besonders gefällt, dass das Buch nicht den Anspruch erhebt, Kinder allein in die Küche zu schicken, sondern das gemeinsame Kochen ins Zentrum rückt. So entsteht eine Küche, in der Kinder etwas lernen, ausprobieren, Verantwortung übernehmen – und dabei Spaß haben. Dass ganz nebenbei auch Themen wie Saisonalität, Vielfalt und gesunde Ernährung vermittelt werden, ist ein großer Pluspunkt.
Empfehlung: Für Familien mit Kindern im Vorschul- oder Grundschulalter, für Kitas und Grundschulen, für alle, die Kinder spielerisch ans Kochen heranführen möchten. Ein wunderbares Geschenk, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistert – und das man immer wieder gerne zur Hand nimmt.
„Heute kocht das kleine Känguru“ ist für mich ein rundum gelungenes Beispiel dafür, wie Kinderkochbücher heute aussehen können: ästhetisch, lehrreich, liebevoll und alltagstauglich. Die Kombination aus Jahreszeitenküche, humorvoller Geschichte, vegetarischen Rezepten und durchdachten Illustrationen hebt es deutlich von der Masse ab.
Die Rezepte sind abwechslungsreich und bewusst so gewählt, dass sie in Gemeinschaft gut umsetzbar sind – vom sehr einfachen Einstieg bis zu etwas anspruchsvolleren Gerichten. Auch wenn jüngere Kinder immer die Unterstützung eines Erwachsenen brauchen, ist das Konzept genau darauf ausgerichtet und macht diese gemeinsame Zeit in der Küche zum Herzstück des Buches.
Für die Zielgruppe, für Familien und für pädagogische Einrichtungen ist dieses Buch eine klare Empfehlung – sowohl als Küchenbegleiter als auch als Vorlese- und Bilderbuch.
11. Bewertung
Gesamtbewertung: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
Bewertung nach Kategorien:
• Inhalt und Konzept: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Zielgruppe: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Rezepte und Vielfalt: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Schwierigkeitsgrad: 🥄 🥄
• Fotografie und Design: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Sprache und Anleitungen: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Besonderheiten: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
• Preis-Leistungs-Verhältnis: 🥄🥄🥄🥄🥄🥄
12. Nachgekocht

ein Kartoffel-Lauch-Kuchen mit Blätterteig.
Der Teig kommt in eine Tarteform, darauf werden hauchdünn geschnittene Kartoffeln (roh) geschichtet und darauf kommt wieder eine Lage in Butter angedünsteter Lauch. Obenauf kommen Käsescheiben (Raclette oder ein anderer kräftiger Käse) und verschlossen wird das Ganze wieder mit einer Decke Blätterteig, in die ein Loch geschnitten wird, damit es blubbern kann. Mit Ei bestreichen – fertig.
Das Ergebnis ist atemberaubend
köstlich. Wie sollte es auch anders sein, bei den guten Zutaten.
Im Sugo sind nur Zwiebel, Knoblauch und frische
, Salz und Pfeffer. Fertig und total lecker mit schönen Sommertomaten.Die Zucchini werden mit einer Füllung aus Ricotta, Parmesan, Eigelb, Basilikum, Petersilie und abgeriebener Zitronenschale im Ofen gebacken. Echt klasse!! Und fix gemacht. Hier gab es noch Reis dazu.


(Prezzomolo, Parmigiano, Panna, Peppe, Pomodoro).
Damit wären die Zutaten auch schon aufgezählt.
Die Sahne darf um die Hälfte einkochen, dann kommen Petersilie und etwas Tomatenpüree dazu, Herd ausschalten und reichlich Parmesan und Pfeffer dazugeben und ggf. noch etwas Salz. Also eine Variante von Cacio e Pepe. Und was für eine feine (aber auch sehr mächtige).Im Buch wird die Pasta auch selbst gemacht – hier gab es gekaufte.


Auch das ein Vorschlag für eine Sauce zu den eigentlich selbstgemachten Nudeln. Ganz einfach zuzubereiten: Zitronenschale abreiben, Saft auspressen. Parmesankäse fein reiben und mit der Hälfte der Zitronenschale vermischen. Sahne mit Zitronensaft und restlicher -schale aufkochen, mit Salz und Pfeffer würzen – alles vermischen, fertig!
Ich hatte eine Amalfi-Zitrone – damit schmeckt es besonders fein. 🍋

Eigentlich soll der in Filoteig verpackte und in frischen Kräutern (Petersilie, Majoran, Thymian) gewendete Käse auf Wintergemüse serviert werden (Wirsing und Lauch), aber alternativ waren auch die Honigkarotten benannt, die in Butter angeschwitzt, mit Honig verfeinert und in Orangensaft gekocht werden, bevor am Ende Oliven dazu kommen.
Richtig klasse und schnell gemacht.
